Unfall, Überlastung, Entzündung oder Gelenkverschleiß können dazu führen, dass ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung auftritt. Für Handgelenkschmerzen nach einem Unfall kann beispielsweise ein Knochenbruch, eine Luxation (Auskugeln) oder ein Bänderriss verantwortlich sein. Die im Volksmund bekannte Sehnenscheidenentzündung tritt bei Überlastung auf und verursacht Beschwerden im Handgelenk. Arthrose und andere „Verschleißerscheinungen“ im Bereich des Handgelenks führen auch zu Schmerzen.
Die Ursachen für Beschwerden im Handbereich sind vielfältig und können beispielsweise durch diverse Krankheiten ausgelöst werden. Welche Ursachen ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung haben kann, das wird nachfolgend näher erläutert.
Handgelenk-Schmerzen durch Überlastung
Die Hände werden täglich benutzt und sind den Belastungen des Alltags nahezu schutzlos ausgeliefert. Bestimmte Tätigkeiten sorgen dafür, dass sich Bewegungsabläufe stets wiederholen. Wiederkehrende Bewegungsabläufe können zu einer Überlastung führen. In der Folge kommt es im Bereich der Hand zu Handgelenk-Schmerzen beim Beugen oder bei Drehbewegungen. Die Sehnenscheidenentzündung ist beispielsweise eine Folge von Überlastung. Die Tendovaginitis genannte Sehnenscheidenentzündung ist in Deutschland weit verbreitet. Von 100 Menschen bekommen ca. 2 bis 3 Personen in ihrem Leben eine Tendovaginitis.
Überlastung durch Sport und Beruf
Ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung kann die Folge einer Entzündung durch Überlastung sein. Insbesondere Musiker, Sportler und Menschen, die oft mit dem Computer arbeiten, sind von einer Überlastung im Handgelenkbereich betroffen. Gelenke und Sehnen werden in Mitleidenschaft gezogen und es kann zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen.
Die Tendovaginitis tritt oft im Handgelenk auf und macht sich durch stechende Schmerzen bemerkbar. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt und es kann zur Schwellung kommen. Die starke Beanspruchung von Sehnen ist beispielsweise bei der täglichen Bedienung von Tastatur und PC-Maus gegeben. Eine verkrampfte Haltung bei der PC-Arbeit sorgt für zusätzliche Belastung. Doch nicht nur wiederkehrende Bewegungsabläufe führen zu einer Überlastung. Wer ungewohnte Bewegungen macht, der setzt sich ebenfalls der Gefahr einer Überbeanspruchung von Sehnen, Gelenken und Muskulatur aus.
Handgelenk-Schmerzen beim Beugen und Strecken
Schmerzen beim Beugen der Hand können viele Ursachen haben. Es ist möglich, dass eine Überbelastung und in der Folge eine Entzündung hinter den Schmerzen steckt. Die ersten Symptome für eine Entzündung im Sehnenbereich sind Schmerzen beim Strecken oder Beugen von Gelenk oder Finger. Bei einer Tendovaginitis sind die stark beanspruchten Sehnen betroffen und das macht sich bei den entsprechenden Bewegungsabläufen bemerkbar. Doch nicht nur eine Sehnenscheidenentzündung und die Überbelastung des Handgelenks sind für Schmerzen beim Beugen sowie Strecken verantwortlich. Verletzungen durch Unfälle oder Arthritis können für Beschwerden sorgen.
Rheumatoide Arthritis als Ursache
Während Schmerzen im Handgelenk nach Unfall, Überbelastung oder ungewohnten Bewegungen auftreten können, ist auch eine rheumatoide Arthritis oder eine andere Erkrankung als Ursache für die Beschwerden möglich.
Treten die Schmerzen vor allem beim Beugen oder bei Druck auf das Handgelenk auf, dann kann das auf eine entzündliche Gelenkerkrankung hindeuten. Wenn beispielsweise Schmerzen im Handgelenk beim Aufstützen und Drehen auftreten, dann sollte eine Entzündung im betreffenden Gelenk ausgeschlossen werden.
Die rheumatoide Arthritis ist im Volksmund als Rheuma bekannt und geht beispielsweise mit geschwollenen Fingergelenken sowie eingeschränkter Beweglichkeit des Handgelenks einher. In der Anfangsphase dieser Erkrankung sind die kleinen Gelenke des Körpers betroffen. Das bedeutet, dass Schmerzen und Schwellungen in Zehen- und Fingerbereichen auftreten können. Im Verlauf der rheumatoiden Arthritis sind auch andere Gelenke betroffen und es können Schleimbeutel sowie Sehnenscheiden in Mitleidenschaft gezogen werden.
Handgelenk-Schmerzen durch Unfall oder Sportverletzung
Schmerzen im Handgelenk können auch durch Unfälle verursacht werden und müssen nicht immer die Folge von Überlastung oder Erkrankung sein. Bei Sportunfällen kommt es beispielsweise häufig dazu, dass ein Sturz mit den Händen abgefangen werden soll. Das kann zu Verstauchung, Bänderriss, Knochenbruch oder Luxation führen. Wenn ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung nach einem Unfall auftritt, dann sollte das ärztlich untersucht werden. Verstauchung, Knochenbruch, Luxation und auch Bänderrisse können sich direkt oder kurze Zeit nach dem Unfall bemerkbar machen.
Verstauchung und Bänderriss
Wenn nach einem Sturz plötzlich Schmerzen im Handgelenk beim Aufstützen und Drehen auftreten, dann ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren. Es kann sich um eine Verstauchung oder eine andere Verletzung handeln. Bei einer Verstauchung wird das Handgelenk überbeugt oder überstreckt. In der Folge überdehnen die Bänder und es kommt zu einer Verletzung. Ein Sturz kann auch zu einem Bänderriss führen. Schmerzen, Bewegungseinschränkung und Schwellung sind bei einem Teilbänderriss oder einem kompletten Bänderriss keine Seltenheit. Die Luxation ist ebenfalls als Sturzfolge oder Sportverletzung bekannt. Eine Luxation wird im Volksmund als Auskugeln bezeichnet. Der Knochen ist bei einer Luxation nicht mehr in der Gelenkpfanne, sondern springt aus dieser heraus.
Knochenbruch, Diskus- und Bandverletzungen nach Unfall
Sportverletzungen und Stürze sind in Deutschland keine Seltenheit. Ein Unfall kann beispielsweise zu einem Knochenbruch in Handgelenknähe führen oder Diskus- sowie Bandverletzungen zur Folge haben. Bei einem Sturz auf die Hand ist oft die Speiche in der Nähe des Handgelenks von einem Bruch betroffen.
Knochenbruch
Eine sogenannte distale Radiusfraktur wird auch als Handgelenkbruch bezeichnet und macht sich insbesondere bei Drehungen von Unterarm oder Hand bemerkbar. Es tritt ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung auf und das Handgelenk kann anschwellen. Eine Fehlstellung sowie die Unbeweglichkeit des Handgelenks gehören ebenfalls zu den Folgen eines Knochenbruchs im Handbereich.
Wenn ein Unfall die Hand betrifft oder die stürzende Person direkt auf die Hand fällt, dann kann das auch einen Bruch eines Handwurzelknochens zur Folge haben. Ein Kahnbeinbruch ist auch dem Volksmund bekannt und führt zu Schmerzen zwischen Daumen und Hand. Die Vertiefung am Handgelenkrücken (Tabatiére) schmerzt.
Diskus- und Bandverletzungen
Ein Unfall oder Sturz muss nicht direkt zu einem Knochenbruch führen. Diskus- und Bandverletzungen im Handbereich sind ebenfalls schmerzhaft. Die betroffene Hand tut bei Drehbewegungen weh und die Beweglichkeit ist durch den Schmerz eingeschränkt. Bei einem Bänderriss kann auch eine Schwellung im Handbereich auftreten. Wenn der Discus ulnaris betroffen ist, dann führt das zu Handgelenkschmerzen. Der Discus ulnaris ist eine Knorpelscheibe, die zwischen dem Handwurzelknochen und der Ulna (Elle) liegt. Die Knorpelscheibe kann bei einem Sturz oder einem anderen Unfall reißen. In der Folge treten Schmerzen auf der Seite des kleinen Fingers im Handgelenk auf. Die sogenannte Ellenseite ist betroffen.
Behandlung von Handgelenkschmerzen
In einigen Fällen benötigen stechende Handgelenkschmerzen keinerlei ärztliche Behandlung und können durch entzündungshemmende Salben sowie Mini-Rollen als Sofort-Hilfe zuhause behandelt werden.
Wiederkehrende Schmerzen im Handgelenk oder Schmerzen, die länger als ein paar Tage anhalten oder sich gar verschlimmern, sollten jedoch ärztlich abgeklärt werden. Der behandelnde Mediziner kann die Ursache der Schmerzen herausfinden und fundierte Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen. Welche Behandlung notwendig ist, das hängt von der Ursache für die Schmerzen ab.
Behandlung: Diskusschäden
Wenn Diskusschäden vorliegen, dann wird zwischen konservativer Behandlung und einem operativen Einsatz abgewogen. Wenn die Diskusschäden degenerativ sind, kann eine konservative Behandlung ausreichen. Dem Patienten können entzündungshemmenden Salben verschrieben werden und der schmerzende Handgelenksbereich wird gekühlt. Der behandelnde Arzt entscheidet, welche Behandlung sinnvoll ist.
Behandlung: Handgelenkbruch
Liegt eine distale Radiusfraktur vor, dann kann eine Repositionierung des gebrochenen Knochens notwendig werden. Der betroffene Bereich wird für eine längere Zeit ruhiggestellt. Wenn ein Kahnbeinbruch diagnostiziert wird, dann wird in der Regel eine Ruhigstellung (Gipsschiene) empfohlen.
Behandlung: Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom sollte ärztlich abgeklärt werden und wird beispielsweise konservativ mit einer Schiene (Ruhigstellung) behandelt. Der behandelnde Mediziner kann auch Injektionen (Kortison, Vitamin B6) sowie eine manuelle Therapie vorschlagen. Wenn die konservative Behandlung nicht anschlägt, dann sind operative Verfahren möglich.
Fazit
Wenn ein stechender Schmerz im Handgelenk bei Drehbewegung auftritt können zunächst rezeptfreie und entzündungshemmende Salben zur Behandlung herangezogen werden, um die schmerzhaften Spannungen im Unterarm und in der Hand zu lindern. Halten die Schmerzen im Handgelenk jedoch an, dann sollte ein Arzt zurate gezogen werden. Der behandelnde Mediziner kann die Ursache der Beschwerden herausfinden und die passende Behandlung vorschlagen. Ursachenabhängig werden konservative Therapieformen oder operative Verfahren empfohlen.
Denn die Ursachen für Schmerzen im Handgelenk sind vielfältig. Eine Sehnenscheidenentzündung durch Überlastung, ein Knochenbruch oder eine Verstauchung nach einem Unfall, Diskusverletzungen oder Erkrankungen können für die Schmerzen verantwortlich sein.
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